80 Prozent weniger schwere Verläufe mit Antikörpertherapie

An einer Uniklinik in München wird eine Antikörpertherapie angewendet, die die Anzahl schwerer Verläufe bei Covid-19 um 80 Prozent senkt. Diese „passive Impfung“ wurde vor zwei Wochen von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zugelassen und ist breit einsetzbar.

Die neue Form der Therapie schütze vor allem chronisch kranke Menschen, die auf eine aktive Impfung nicht ausreichend ansprechen, teilte das Universitätsklinikum mit.

Bei der Therapie handelt es sich um hochspezialisierte Abwehrstoffe, die als „passive Impfung“ eingesetzt werden. „Im Labor hergestellte neutralisierende Antikörper können das Virus SARS-CoV-2 inaktivieren, also de facto schachmatt setzen“, erklärt Privatdozent Christoph Spinner, Infektiologe und Pandemiebeauftragter des Universitätsklinikums, im Deutschen GesundheitsPortal.

Antivirale Wirkung

Die Antikörper wirken antiviral. Sie verhindern, dass die Viren in menschliche Zellen eindringen, und stoppen somit die Virusvermehrung. Entscheidend ist, dass die Antikörper innerhalb der ersten sieben Tage nach Symptombeginn verabreicht werden. Denn nur so können sie ihr volles Wirkungspotenzial entfalten.

Bei einem späteren Einsatz ist die Wirksamkeit nicht mehr gegeben. Studien hätten gezeigt, dass dann das überschießende Immunsystem für die schweren Verläufe ursächlich ist, nicht mehr SARS-CoV-2 selbst.