WIFO: Regionale Wirtschaft im zweiten Quartal auf Erholungskurs

Während derzeit die vierte CoV-Welle den Konjunkturaufholprozess der westlichen Bundesländer gefährdet, hat sich die regionale Wirtschaft im Frühjahr deutlich und zügig erholt. Das zeigen nun vorliegende Daten des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO) aus den Bundesländern zum zweiten Quartal.

Besonders die Tourismusländer im Westen erholten sich im Zeitraum April bis Juni, sie waren ein Jahr davor ja besonders hart von der Pandemie getroffen worden.

Der kräftige Aufschwung des zweiten Quartals habe alle Bundesländer erfasst und in sämtlichen Regionen auf einer breiten Basis gefußt, so das WIFO heute in einer Aussendung. Daher habe sich auch der Arbeitsmarkt in allen Ländern entspannt: Die Beschäftigung habe überall deutlich zugenommen – die Zahl der Arbeitslosen sei in allen Bundesländern im deutlich zweistelligen Bereich gesunken.

Produktionsabsatz auf Vorkrisenniveau

In sieben von neun Bundesländern lag der reale Produktionsabsatz in der Sachgüterproduktion im zweiten Quartal wieder zumindest auf Vorkrisenniveau – die Zuwächse gegenüber dem zweiten Vierteljahr 2020 lagen zwischen 20 und 40 Prozent.

Von der hohen Exportdynamik der Metallbranchen sowie von Kfz- und Maschinenbau, die im ersten Halbjahr österreichweit mehr als die Hälfte zum insgesamt kräftigen Ausfuhrwachstum beitrugen, profitierten laut WIFO vor allem die Steiermark und Oberösterreich stark.

Deutlich sichtbar wurde zudem eine umfassende Erholung der Bauwirtschaft mit 25 Prozent mehr abgesetzter Produktion im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum; die Wachstumsraten reichten dabei von plus 18 Prozent in Tirol bis zu plus 30 Prozent in Oberösterreich.

Gemischte Bilanz bei Beherbergungsbetrieben

Die bis Mitte Mai geschlossenen Beherbergungsbetriebe hätten zwar im gesamten zweiten Quartal in allen Ländern eine bessere Nachfragebilanz als 2020 erbracht – österreichweit plus 82 Prozent auf 11,4 Mio. Nächtigungen –, auf das Vergleichsniveau von 2019 fehlten aber immer noch zwischen je rund 40 Prozent in Regionen mit hoher Bedeutung des Inlandstourismus (Burgenland, Kärnten, Steiermark) und beinahe 90 Prozent in Wien.

Die mengenmäßig größte Lücke bestand laut WIFO im Schnitt der Monate April bis Juni in Tirol mit minus 4,7 Mio. auf das Nächtigungsvolumen des zweiten Quartals 2019; das allein entspreche über einem Viertel des bundesweiten Aufholbedarfs gegenüber 2019.