Mehrere Tote nach Bergwerksunglück in Sibirien

Bei einem schweren Unglück in einem russischen Kohlebergwerk im Westen Sibiriens sind mindestens elf Menschen getötet und Dutzende verletzt worden. In der Grube seien noch immer 49 Menschen, zu denen der Kontakt fehle, teilte der Gouverneur des Gebiets Kemeroro, Sergej Ziwiljow, heute mit.

Rettungskräfte beim Unglücksort
Reuters/Kemerovo Region Government

Insgesamt sind 237 Arbeiter aus dem Schacht Listwjaschnaja im Kusnezker Kohlebecken gerettet worden, mehr als 40 von ihnen mussten in Krankenhäusern behandelt werden, wie der Zivilschutz mitteilte. In dem Bergwerk hatte sich in der Früh aus noch unbekannter Ursache eine Explosion ereignet.

Grubengänge mit Rauch gefüllt

Der Zustand der Bergarbeiter im Schacht war unklar. Die Grubengänge seien stark mit Rauch gefüllt, hieß es. Die Arbeiter könnten sich nicht selbst retten. Das teilte Gouverneur Ziwiljow nach einer Videokonferenz mit dem russischen Zivilschutzminister Alexander Tschuprijan mit. Es seien Rettungskräfte im Einsatz. Die Explosion soll sich in 250 Meter Tiefe ereignet haben.

Die Arbeit im Kohlebergbau in Russland gilt als lebensgefährlich. Wegen Verstößen gegen elementare Sicherheitsvorschriften kommt es dort immer wieder zu schweren Unglücken. Oft explodiert etwa Methangas. Das leicht entzündliche Grubengas wird durch die Arbeiten im Bergbau freigesetzt und sammelt sich bei schlechter Belüftung in den Schächten und Strecken an.