Britische Ministerin: Keine schnelle Lösung für Migrationsfrage

Nach der Tragödie mit 27 Toten im Ärmelkanal hat die britische Innenministerin Priti Patel ein härteres Vorgehen gegen Schleuser gefordert. „Es gibt keine schnelle Lösung“, sagte Patel heute im britischen Parlament.

Es gehe darum, kriminelle Banden zu zerschlagen. Der schwere Zwischenfall vor Calais sei „der Moment, den viele von uns seit Jahren gefürchtet haben“, sagte Patel. „Wir werden alles Notwendige tun, um das Gebiet zu sichern, damit ungeschützte Menschen nicht ihr Leben riskieren.“

Patel hatte zuvor mit ihrem französischen Kollegen telefoniert. Dabei warb sie nach eigenen Angaben mit Nachdruck darum, dass britische Beamte die französischen Behörden bei der Kontrolle nordfranzösischer Strände unterstützen dürfen. Die konservative Hardlinerin steht wegen der wachsenden Zahl an Menschen, die illegal den Ärmelkanal überqueren, unter Druck.

Kritik an ihrem Vorgehen wies die Ministerin zurück. „Das Vereinigte Königreich verfolgt einen geradlinigen und großzügigen Ansatz bei Asylsuchenden und Flüchtlingen“, behauptete Patel. Die Ministerin sprach von einer „globalen Krise der illegalen Migration“.

„Wir können es nicht alleine schaffen“, sagte Patel. Eine enge Zusammenarbeit mit Frankreich sei notwendig. In diesem Jahr seien bereits mehr als 20.000 Menschen auf dem Weg nach Großbritannien gestoppt worden. Dies zeige das Ausmaß des Problems.