Durch Foto bekanntes „Afghanisches Mädchen“ nun in Rom

Stechend grüne Augen blicken misstrauisch-verängstigt aus dem Gesicht eines afghanischen Mädchens mit einem roten Schleier: Das Foto der geflüchteten Sharbat Gula von Fotograf Steve McCurry wurde Mitte der 1980er Jahre weltberühmt. Die italienische Regierung hat die mittlerweile Endvierzigerin nun aus Afghanistan geholt und nach Rom gebracht. Das teilte der Amtssitz von Ministerpräsident Mario Draghi gestern mit.

US-Fotograf Steve McCurry vor seinen Fotos des afghanischen Mädchens Sharbat Gula
APA/AFP/Dpa/Ulrich Perrey

Hilfsorganisationen hätten den Appell der Frau, das von den radikalislamischen Taliban im August übernommene Land zu verlassen, weitergetragen. Die Regierung Draghis habe daraufhin ihre Ausreise nach Italien im Zusammenhang mit dem Evakuierungsplan für afghanische Bürger organisiert.

McCurry hatte Gula 1984 im pakistanischen Flüchtlingslager Nasir Bagh fotografiert, wohin das Mädchen während der sowjetischen Besatzung Afghanistans geflohen war. „Afghan Girl“ („Afghanisches Mädchen“) stand für das Leid der afghanischen Bevölkerung zu dieser Zeit. Ihr Foto erschien im Folgejahr auf dem Cover des Magazins „National Geographic“. Danach verlor sich zunächst die Spur der Frau. Nach dem Ende der Taliban-Herrschaft konnte McCurry sie im Jahr 2002 wieder ausfindig machen.