Dutzende Tote nach Bergwerksunglück in Sibirien

Bei dem schweren Bergwerksunglück in Sibirien sind mindestens 52 Menschen ums Leben gekommen. Das meldeten die Staatsagenturen TASS und Ria Nowosti gestern Abend übereinstimmend unter Berufung auf den Rettungsdienst. Darunter seien sechs Rettungskräfte gewesen, die bei Sucharbeiten in dem Bergwerk starben.

Rettungsaktion in der Kohlemine in Siberien
AP/Governor of Kemerovo region press office photo

Vor dem Bergwerk versammelten sich unterdessen Freunde und Angehörige der vermissten Bergleute. Präsident Wladimir Putin sprach von einer „großen Tragödie“. „Hoffen wir, dass so viele Menschen wie möglich gerettet werden können“, sagte Putin im Fernsehen, wies aber gleichzeitig darauf hin, dass „selbst für die Retter Gefahr besteht“. Das örtliche Ermittlungskomitee nahm Untersuchungen wegen möglicher Verstöße gegen die Sicherheitsbestimmungen auf.

Die Listwjaschnaja-Mine wurde 1956 zu Sowjetzeiten in Betrieb genommen. Besitzer ist das Unternehmen SDS-Ugol, einer der größten Kohleproduzenten Russlands. In dem Bergwerk waren bereits im Jahr 2004 bei einer Methan-Explosion 13 Menschen ums Leben gekommen. 1981 starben dort nach russischen Medienberichten ebenfalls bei einer Explosion fünf Menschen.