Johnson fordert von Macron Rücknahme von Migranten

Nach dem tragischen Bootsunglück im Ärmelkanal mit mindestens 27 Toten hat der britische Premierminister Boris Johnson ein Abkommen mit Frankreich über die Rücknahme von Geflüchteten gefordert.

Das könne der „größte einzelne Schritt sein“, um das Geschäftsmodell krimineller Schlepperbanden zu zerstören, schrieb der konservative Politiker gestern Abend auf Twitter.

Eine entsprechende EU-Regelung über die Rückführung von Asylsuchenden kann Großbritannien seit dem Vollzug des Brexits nicht mehr in Anspruch nehmen.

Fünf Maßnahmen vorgeschlagen

In einem Schreiben an Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron habe er fünf Maßnahmen vorgeschlagen, um die illegalen Überfahrten über die Meerenge zwischen den beiden Ländern zu verhindern, fuhr Johnson fort.

Dazu gehöre der Vorschlag gemeinsamer Polizeistreifen an französischen Stränden, der Einsatz von Technologie wie Sensoren und Radar, Patrouillenfahrten in den Hoheitsgewässern des jeweils anderen Landes, Luftüberwachung und engere Geheimdienstzusammenarbeit.

In dem Brief an Macron, den Johnson auf Twitter teilte, begrüßte er zudem ein für Sonntag geplantes Treffen in Calais zwischen der britischen Innenministerin Priti Patel und ihren Kollegen aus Frankreich, Belgien, den Niederlanden und Deutschland. Die Forderung nach der Rücknahme von Geflüchteten war darin nicht enthalten. London und Paris streiten nun über den künftigen Kurs. Frankreich mahnte zur Zusammenarbeit.

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