Studie: Schulschließungen mit Auswirkungen auf Bildungslaufbahn

Die Schulschließungen aufgrund der CoV-Pandemie haben auch Auswirkungen auf die Bildungslaufbahn vieler Jugendlicher gehabt. So gingen etwa rund 5.000 zusätzliche Jugendliche bzw. sechs Prozent des Altersjahrgangs beim Übertritt von der Sekundarstufe 1 (v. a. AHS-Unterstufe/Mittelschule) in die Lehre bzw. die Oberstufenschulen verloren, zeigt eine Studie von Mario Steiner vom Institut für Höhere Studien (IHS).

Für seine Analyse verglich er Zahlen aus der Lehrlingsstatistik bzw. des Bildungsministeriums der Schuljahre 2019/20 und 2020/21. Bei der Gesamtzahl der Schülerinnen und Schüler seien keine dramatischen Entwicklungen feststellbar gewesen, so Steiner heute bei einer vom IHS organisierten Fragerunde. „Wenn man sich aber nur die Neueintritte ansieht, stellen wir fest, dass wir überall Rückgänge zu verzeichnen haben.“

Es scheine also „massive Ein- und Übertrittsprobleme“ zu geben. Derzeit wisse man auch nicht, wo diese 5.000 Jugendlichen hingekommen seien. Ein Teil könnte durch die überbetriebliche Lehrlingsausbildung bzw. AMS-Schulungen aufgefangen worden sein, vermutete Steiner. Andere könnten frühe Bildungsabbrecher sein.

Sorge um Bildungsniveau gestiegen

In einer weiteren Untersuchung befragte Steiner Lehrerinnen und Lehrer zum Fernunterricht im ersten und zweiten Lockdown (Mai bzw. Ende November/Anfang Dezember 2020) an Mittelschulen und AHS-Unterstufen.

Im ersten Schul-Lockdown äußerte ein Drittel Sorgen, dass sich das Kompetenzniveau der Schülerinnen und Schüler verschlechtert – bezogen auf die benachteiligten Schüler waren es sogar drei Viertel.

Im zweiten Lockdown stiegen diese Zahlen dann auf 56 Prozent (bei allen Schülern) bzw. 78 Prozent (benachteiligte Schüler). „Sie können sich vorstellen, wo die Zahlen jetzt sind nach vier Lockdowns und wo der fünfte eventuell vor der Tür steht“, so Steiner.