51 Tote und ein „Wunder“ bei russischem Grubenunglück

Mehr als 50 Menschen sind in Russland nach dem schwersten Bergwerksunglück seit mehr als zehn Jahren für tot erklärt worden. In der Kohlegrube im Ort Belowo in Sibirien starben 46 Bergleute und fünf Retter, wie der Gouverneur des Gebiets Kemerowo, Sergej Ziwiljow, gestern im Nachrichtenkanal Telegram mitteilte.

Gerettet wurde überraschend ein 51 Jahre alter Mann, der unter Trümmern nach einer Explosion überlebt und sich an die Oberfläche gekämpft hatte. Der Mann gehörte zu den Rettungskräften. Ein Einsatzleiter sprach von einem „Wunder“.

Nach Darstellung von Ziwiljow werden 38 Grubenarbeiter und elf Rettungskräfte in Krankenhäusern behandelt – die meisten von ihnen, weil sie giftige Gase eingeatmet haben.

Bergmänner nach Explosion für tot erklärt

In dem Bergwerk Listwjaschnaja im Kusnezker Kohlebecken (Kusbass) im Westen Sibiriens hatte sich Donnerstagfrüh aus zunächst unbekannter Ursache eine Explosion ereignet. Kurz darauf sprachen die Behörden zunächst von elf Todesopfern. Unter Tage hielten sich noch 35 Arbeiter auf. Sie wurden schließlich für tot erklärt.

Ziwiljow ordnete eine dreitägige Trauer an. Viele Menschen legten an öffentlichen Orten Nelken nieder. Der russische Regierungschef Michail Mischustin begann eine Kabinettssitzung mit einer Schweigeminute. Er sprach von einer „Tragödie“ und ordnete Hilfe für die Überlebenden und Hinterbliebenen an.