Nach US-Besuch in Taiwan: China hielt Militärübung ab

Als Reaktion auf den Besuch von US-Abgeordneten in Taiwan hat die chinesische Armee Militärübungen nahe der Straße von Taiwan abgehalten. Es habe sich um Übungen der See- und Luftstreitkräfte zur Kampfbereitschaft gehandelt, teilte ein chinesischer Armeesprecher mit. Das Manöver fand demnach gestern statt, einen Tag nach Ankunft der US-Abgeordneten.

Der Besuch der US-Vertreter erfolgte, um den taiwanesischen Behörden Solidarität auszusprechen. Dazu gab es am Donnerstag ein Treffen mit der taiwanesischen Präsidentin Tsai Ing-wen. Diese betonte dabei, Taiwan werde die Zusammenarbeit mit den USA vertiefen, „um gemeinsame Werte von Freiheit und Demokratie zu verteidigen und Frieden und Stabilität in der Region sicherzustellen“.

China: „Notwendige Maßnahme“

Die chinesische Armee bezeichnete die Übung als „notwendige Maßnahme in Reaktion auf die aktuelle Situation in der Straße von Taiwan“. Die Armee werde „Souveränität und territoriale Integrität der Nation schützen“.

Überdies blieben die Streitkräfte „in hoher Alarmbereitschaft“ und würden „alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um einer Einmischung ausländischer Kräfte und Verschwörung von Separatisten mit dem Ziel einer sogenannten taiwanesischen Unabhängigkeit entgegenzuwirken“.

Taiwan gehört zu den größten Konfliktthemen zwischen China und den USA. Die Regierung in Peking betrachtet die Insel als abtrünnige Provinz, die notfalls auch mit militärischer Gewalt wieder mit dem Festland vereinigt werden soll. Die USA stellten sich zuletzt demonstrativ hinter die Regierung in Taipeh.