Welt-Aids-Tag: Ende der Epidemie noch weit entfernt

Vierzig Jahre nach dem Beschreiben der ersten Aids-Fälle ist die Welt vom gemeinsamen Ziel, der Epidemie ein Ende zu setzen, noch weit entfernt. „Nicht weil es an Wissen oder Instrumenten zur Reduktion von HIV-Neuinfektionen und der Bekämpfung von Aids mangelt, sondern wegen struktureller Ungleichheiten, die den Zugang zu HIV-Prävention und -Behandlung erschweren“, so Andrea Brunner von der Aids Hilfe Wien anlässlich des Welt-Aids-Tages am 1. Dezember.

Etwas weniger Neuinfektionen

Mit 332 Betroffenen lag die Anzahl der HIV-Neudiagnosen in Österreich im Jahr 2020 etwas niedriger als in den Vorjahren. Das dürfte zum Teil mit Verordnungen und Ausgangsbeschränkungen im Zuge der Covid-19-Pandemie in Zusammenhang stehen. Laut Berichten des Zentrums für Virologie wurden insbesondere während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 signifikant weniger HIV-Tests eingeschickt.

„Ob der Rückgang an HIV-Neudiagnosen neben dem verringerten Testaufkommen auch auf geringere Neuinfektionen im Jahr 2020 zurückzuführen ist, wird sich im Laufe der kommenden Jahre retrospektiv interpretieren lassen“, hieß es in einer Aussendung der Aids Hilfe Wien.

Je früher erkannt, desto besser

Was man aktuell bei SARS-CoV-2 sieht, das gilt auch für HIV: Je früher man über eine Ansteckung Bescheid weiß, desto günstiger wirkt sich das auf den Krankheitsverlauf und das persönliche Wohlbefinden aus. Menschen unter wirksamer Therapie können eine normale Lebenserwartung und eine gute Lebensqualität haben. Und: Sie können unter wirksamer Therapie das Virus nicht weitergeben.