Kirgistan wählt neues Parlament

In der zentralasiatischen Ex-Sowjetrepublik Kirgistan sind die Bürger heute zur Wahl eines neuen Parlaments aufgerufen. Die Wahllokale öffneten um 8.00 Uhr früh (3.00 Uhr MEZ), erste Ergebnisse werden kurz nach Beginn der Auszählung um 20.00 Uhr (Ortszeit) erwartet. Umfragen zeigten einen Rückhalt für die Regierung von Präsident Sadyr Dschaparow. Er hat jedoch keine eigene Partei. Mehrere gut finanzierte Bündnisse werden allerdings von ihm loyalen Politikern angeführt.

Energiekrise droht

Die Regierung des 6,5-Millionen-Einwohner-Landes steht vor einer schwierigen Zukunft: Eine Energiekrise zeichnet sich ab, die Lebenshaltungskosten steigen, und der Handel mit dem benachbarten China wird durch die Pandemie beeinträchtigt.

Seit der Unabhängigkeit des von Armut geprägten zentralasiatischen Landes von der Sowjetunion im Jahr 1991 wurden drei Präsidenten gestürzt.

Der amtierende Präsident Dschaparow war selbst vergangenes Jahr nach Unruhen an die Macht gekommen, nachdem er zuvor eine Gefängnisstrafe wegen Entführung abgesessen hatte. Ihm zufolge war die Haft politisch motiviert. Dschaparow hatte freie und faire Wahlen versprochen. Seine Kritiker werfen dem Staatschef jedoch vor, die Fehler seiner Vorgänger zu wiederholen, indem er potenzielle Konkurrenten verhaften lässt.