Wien: Neue Runde für Atomabkommen mit dem Iran

Der jüngste Versuch zur Rettung des Atomabkommens mit dem Iran geht heute in Wien in eine neue Runde. Die Verhandler stehen unter großem Zeitdruck. Die Botschafter Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens in Wien zeigten sich im Vorfeld besorgt. Der Iran verfüge über eine große Menge hochangereichertes Uran. Das Material könne innerhalb kurzer Zeit zum Bau einer Atomwaffe umgewandelt werden.

Die Gespräche im Luxushotel Palais Coburg sind die ersten diplomatischen Annäherungen nach fünf Monaten Pause und einem Präsidentenwechsel in Teheran. Das Atomabkommen (JCPOA) mit dem Iran war 2015 nach jahrelangem zähem Ringen in Wien beschlossen worden. Der Vertrag sollte das Atomprogramm der islamischen Republik beschränken und die Entwicklung von Nuklearwaffen verhindern. Im Gegenzug waren Sanktionen gegen das international isolierte Land aufgehoben worden.

Eskalation unter Trump

Der damalige US-Präsident Donald Trump sprach allerdings von einem „desaströsen Deal“ und verkündete 2018 den Ausstieg der USA aus der Vereinbarung. Die neu verhängten Wirtschaftssanktionen stürzten das Land in die schlimmste Finanz- und Wirtschaftskrise seiner Geschichte.

Als Reaktion begann der Iran seine Urananreicherung auszubauen, an Uranmetall zu arbeiten und die Arbeit internationaler Inspekteure einzuschränken. Das Vorgehen stellt für die westlichen Verhandlungspartner ein großes Problem dar. Das erworbene Wissen zum Bau einer Atomwaffe sei nicht mehr wegzuverhandeln. Teheran fordert zudem Garantien, dass Washington nicht ein zweites Mal aus dem Pakt aussteigt. US-Präsident Joe Biden versicherte, dass sich die USA an alle Abmachungen halten wolle, solange sich der Iran auch daran halte.