Honduras: Kandidatin der Linken führt bei Präsidentenwahl

Bei der Präsidentschaftswahl in Honduras liegt die Kandidatin der Linken, Xiomara Castro, nach ersten Stimmauszählungen in Führung. Nach Angaben des nationalen Wahlrats gestern (Ortszeit) hat Castro bisher 53,5 Prozent der ausgezählten Stimmen erhalten, während der Kandidat der rechtsgerichteten Regierungspartei PN, Nasry Asfura, auf 34 Prozent kam.

Bleibt es dabei, wäre die 62-jährige Ehefrau des gestürzten Präsidenten Manuel Zelaya die erste Frau an der Spitze des mittelamerikanischen Landes. „Guten Abend, wir haben gewonnen“, feierte Castro bereits gestern bei einem öffentlichen Auftritt vor ihren Anhängern. Bisher sind erst 30 Prozent der Stimmen ausgezählt.

„Historische" Wahlbeteiligung“

Bevor nicht der letzte Wahlzettel bearbeitet sei, werde kein Sieger erklärt, sagte der Chef der Wahlbehörde, Kelvin Aguirre. Er zeigte sich erfreut über die „historische“ Wahlbeteiligung von 62 Prozent.

Insgesamt stellten sich 13 Präsidentschaftskandidaten zur Wahl über die Nachfolge des wegen Vorwürfen des Drogenhandels im Visier der US-Justiz stehenden Präsidenten Juan Orlando Hernandez. Überschattet wurde die Abstimmung von Furcht vor gewalttätigen Ausschreitungen.

Nach der Wahl im Jahr 2017 war es in Honduras zu gewaltsamen Ausschreitungen mit etwa 30 Toten gekommen. Das Zehn-Millionen-Einwohner-Land, in dem etwa die Hälfte der Menschen unter der Armutsgrenze lebt, gilt als eines der gefährlichsten der Welt.