Bei Parasitenbefall gehen Bienen auf Distanz

Seit Beginn der CoV-Pandemie setzen Staaten immer wieder auf Lockdowns, um die Ausbreitung des Coronavirus zu reduzieren. Auch Bienen bekämpfen große Gefahren von außen mit einer Form von Social Distancing, wie eine Studie der italienischen Universität Sassari zeigt.

Eine der größten Risiken für Bienenvölker ist die Varroamilbe, berichtete der „Economist“ über die Studie. Dieser Parasit heftet sich an den Körper der Biene und zehrt von ihren Energieressourcen. Um sich auszubreiten, ist die Varroamilbe auf den Kontakt zwischen dem Inneren und dem Äußeren der Bienentraube angewiesen.

Der äußere Teil einer Bienentraube dient vor allem der Nahrungsaufnahme, im Kern entstehen aus Larven ausgewachsene Bienen. Gelangt der Parasit in das Innere des Stocks und befällt die Larven, tragen die jungen Bienen die Milbe weiter in den Stock, andere Bienen werden infiziert.

Kontakt zwischen innen und außen vermeiden

Die durchgeführte Studie zeigt, dass die Bienen bei Parasitenbefall den Kontakt zwischen innen und außen zu vermeiden suchen. Verglichen wurden dabei sechs Bienenvölker – drei davon mit der Varroamilbe infiziert. Untersucht wurden die Bewegung, mit der die Sammelbienen neue Futterquellen mitteilen, und eine Art Pflegeverhalten, mit dem sich die Tiere gegenseitig von Schmutz und Parasiten befreien. Bei den Bienenvölkern ohne Parasiten fanden diese Verhaltensformen in der gesamten Traube statt.

Bienenvölker, die gegen die Varroamilbe kämpften, gaben die Futterinformationen nur beim Eingang weiter. Dadurch konnten potenziell infizierte Sammlerbienen von den Brutzellen im Inneren abgehalten werden. Das Pflegeverhalten wiederum konzentrierte sich auf die Mitte der Bienentraube, wo die Entfernung der Milben die größte Wirkung erzielte.