Hunderte bei unerlaubten Protesten in Sachsen

Mehrere hundert Menschen haben gestern laut Polizei in sächsischen Städten gegen die staatlichen Coronavirus-Maßnahmen protestiert. Sachsens CoV-Notfallverordnung gestattet derzeit nur ortsfeste Kundgebungen mit maximal zehn Teilnehmern. Diese Zahl wurde in allen Fällen überschritten.

Rund 700 Menschen nahmen nach Angaben einer Polizeisprecherin in Freiberg an einem ungenehmigten „Corona-Spaziergang“ teil. Der Versuch, sie frühzeitig anzusprechen und die Versammlung aufzulösen, habe „wenig gefruchtet“. Die nicht angemeldeten „Spaziergänge“ und Aktionen seien aber so weit wie möglich aus der Innenstadt herausgelenkt worden und ruhig verlaufen.

Auch in Chemnitz und Zwickau demonstrierten mehrere hundert Menschen im Protest gegen die CoV-Politik. Bis zu 300 Menschen seien zwischenzeitlich auf den Straßen unterwegs gewesen. Auch bei dem Einsatz in Chemnitz wurden rund 25 Anzeigen aufgenommen. Proteste gab es laut Polizei auch in Dresden, Neustadt in Sachsen, Pirna, Sebnitz, Riesa und Großenhain.

Die Zusammenkünfte müssen unterbunden werden, forderte der Ostbeauftragte der bisherigen Bundesregierung, Marco Wanderwitz, auf Twitter. „Dass in Sachsen in dieser Corona-Lage Gestörte und Rechtsradikale offenbar ‚erfolgreich‘ Tag für Tag den Rechtsstaat mit öffentlichen Zusammenkünften vorführen, macht schweren Schaden.“