Von Laer zu Omikron: Nicht auf angepassten Impfstoff warten

Die Virologin Dorothee von Laer hat gestern im Gespräch mit der ZIB2 davor gewarnt, angesichts der Omikron-Variante in Panik zu verfallen.

Man müsse die Entwicklung genau beobachten und untersuchen. Es sei etwa noch offen, ob Omikron wesentlich ansteckender sei als die Delta-Variante. Wahrscheinlicher sei, dass die Mutation den Immunschutz besser umgehen kann. Sollte das der Fall sein, müsste man den Impfschutz anpassen.

Auf mögliche modifizierte Impfstoffe sollte man deshalb aber nicht warten. Von Laer appellierte, sich die dritte Impfung geben zu lassen. „Der dritte Stich wirkt extrem schnell und führt dazu, dass wir die vierte Welle brechen können.“ Dass es auch einen vierten Stich gebe, hält sie für wahrscheinlich. Sie verwies auf die Grippeimpfung, die auch jährlich angepasst werden muss.

Den aktuellen Lockdown sollte man aufrecht halten, bis die Inzidenz unter 200 liege. In Bundesländern mit einer besseren Lage könnte das in zwei Wochen möglich sein. Ein R-Wert deutlich unter 1,0 müsse angepeilt werden. Von Laer empfahl, die Nachtgastronomie und Kulturveranstaltungen ohne fixe Sitzplätze wieder einzuschränken. Mit einem Lockdown für Ungeimpfte sollte man durchkommen, bis die Impfpflicht greift.