Myanmar: Erstes Urteil gegen Suu Kyi verzögert sich

Die Urteilsverkündung im Prozess gegen Myanmars entmachtete De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi verzögert sich offenbar. Die Entscheidung in dem Verfahren wegen des Vorwurfs des Aufrufs zur Gewalt werde erst am Montag verkündet, sagte eine mit dem Fall vertraute Quelle der Nachrichtenagentur AFP.

Eigentlich war erwartet worden, dass das Urteil gegen die Friedensnobelpreisträgerin von 1991 schon heute fällt.

Myanmars entmachtete De-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi
Reuters/Bria Webb

Details zu dem Verfahren vor einem Sondergericht in der Hauptstadt Naypyidaw sind nicht bekannt, Journalisten sind nicht zugelassen. Suu Kyi war im Februar nach einem Militärputsch abgesetzt und festgenommen worden. Die nun regierende Militärjunta überzog sie mit einer Reihe von Anschuldigungen, insgesamt drohen der 76-Jährigen mehrere Jahrzehnte Haft.

Seine Machtübernahme hatte das Militär mit angeblichem Wahlbetrug bei der Parlamentswahl 2020 begründet, nachdem Suu Kyis Partei einen klaren Sieg errungen hatte. Bei Protesten gegen das Militär wurden seit Februar mehr als 1.200 Menschen getötet und mehr als 10.000 festgenommen.