Gravierende Sicherheitslücken in Bürodruckern von HP

In über 150 Multifunktionsdruckermodellen des Weltmarktführers HP sind gravierende Sicherheitslücken entdeckt worden. Angreifer könnten die Schwachstellen nutzen, um die Kontrolle über ungeschützte Drucker zu erlangen und Informationen zu stehlen, teilte das finnische Sicherheitsunternehmen F-Secure heute mit. Im schlimmsten Fall könnten die Netzwerke so infiltriert werden, dass weiterer Schaden angerichtet werden könne.

HP war heute für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Nach Darstellung von F-Secure hat der US-Konzern aber mittlerweile Softwareupdates veröffentlicht, mit denen die Sicherheitslücken geschlossen werden können.

Multifunktionsdrucker kommen vor allem in Unternehmen und Organisationen zum Einsatz. Einige der betroffenen Modelle dürften sich aber auch in privaten Haushalten befinden.

Manipulierte Schriftartdateien

Die HP-Geräte können etwa über manipulierte Schriftartdateien attackiert werden, die schadhaften Code enthalten. Die Angreifer könnten versuchen, ihre Opfer zum Besuch einer bösartigen Website zu verleiten, die automatisch einen Druckbefehl auslöst. Die in dem Dokument enthaltene schadhafte Schriftart ermögliche es dem Angreifer, weiteren Code auf dem Drucker auszuführen.

Angreifer könnten dadurch unbemerkt alle Daten stehlen, die über das Multifunktionsgerät laufen oder auf diesem zwischengespeichert werden. „Dazu gehören nicht nur Dokumente, die gedruckt, gescannt oder gefaxt werden, sondern auch sensible Informationen wie Passwörter und Zugangsdaten, über die das Gerät mit dem Rest des Netzwerks verbunden ist“, teilte F-Secure mit.

Angreifer könnten die infizierten HP-Drucker auch als Ausgangspunkt nutzen, um weiter in das Netzwerk eines Unternehmens vorzudringen. Damit könne zusätzlicher Schaden angerichtet werden. So könnten bei einer Cyberattacke Daten gestohlen und verändert werden. Auch das Aufspielen einer Verschlüsselungssoftware sei möglich, um dann die Opfer erpressen zu können.