Fed erwägt früheres Aus für Anleihenkäufe

Angesichts der hohen Inflation fasst die US-Notenbank Fed einen schnelleren Abbau ihrer Anleihenkäufe auf dem Weg zu einer Zinserhöhung ins Auge. Es sei angemessen, darüber nachzudenken, den als „Tapering“ bekannten Prozess einige Monate früher abzuschließen, sagte Fed-Chef Jerome Powell gestern vor einem Kongressausschuss.

Bei der Zinssitzung im Dezember werde das Thema wahrscheinlich zur Sprache kommen. Die Wirtschaft sei sehr stark und zugleich der Inflationsdruck hoch. „Und ich denke, das Risiko höherer Inflation hat zugenommen“, sagte Powell. Die Kurse an der Wall Street beschleunigen ihre Talfahrt nach den Worten Powells. Ein Ende der Anleihenzukäufe gilt als Voraussetzung für eine Zinswende, die nun näher rücken könnte.

Powell: Inflation könnte länger als gedacht hoch bleiben

Die derzeit hohe Inflation könnte nach Einschätzung Powells länger als ursprünglich erwartet andauern: „Es ist schwierig, die Fortdauer und die Auswirkungen der Lieferengpässe vorherzusagen. Aber es scheint derzeit so, dass Faktoren, die die Inflation antreiben, im nächsten Jahr fortbestehen werden“, fügte er hinzu. Mit der rapiden Verbesserung am Arbeitsmarkt gehe außerdem die Flaute zurück, die Gehälter stiegen in einem flotten Tempo.

Der jüngste Anstieg der Covid-19-Fälle in Verbindung mit der neuen Omikron-Variante stelle Risiken für die Beschäftigung und das Wirtschaftswachstum sowie eine erhöhte Unsicherheit für die Preisentwicklung dar, so Powell.