WIFO-Chef: Österreich kann von „Ampelplänen“ profitieren

Bei den von der neuen rot-grün-gelben deutschen „Ampelkoalition“ geplanten hohen Investitionen kann Österreich ebenfalls profitieren. Das könnte allerdings die Teuerung anheizen, sagte WIFO-Chef Gabriel Felbermayr. Zieht etwa die Baukonjunktur in Deutschland an, steigen die Preise für Baumaterialien auch hierzulande.

Die neue deutsche Regierung will sehr viel bauen. Der künftige Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will pro Jahr 400.000 Wohnungen errichten. Das sind 1,6 Millionen in der vierjährigen Legislaturperiode. Erneuerbare Energien sollen rascher ausgebaut werden. Das könnte wiederum Entlastungen auf der Preisseite bringen, so Felbermayr.

Beim Infrastrukturausbau der Straßen und Schienen können heimische Baukonzerne wie STRABAG und Porr sowie die voestalpine profitieren. Zudem könnten verstärkt Menschen aus Österreich dort Arbeit finden, die angekündigte Erhöhung des gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland um 25 Prozent von 9,60 auf zwölf Euro könnte sich zumindest im grenznahen Bereich ebenso auswirken.

Insgesamt sieht Felbermayr wie auch der für internationale Belange zuständige Vertreter der Industriellenvereinigung (IV), Michael Löwy, ein „ambitioniertes Programm der Ampel“. „Die geplante Modernisierung des Staates, seiner Infrastruktur und der Digitalisierung bieten Chancen für österreichische Unternehmen“, so Löwy. Auch er sagte, dass heimische Unternehmen vom angekündigten Infrastrukturausbau beim großen Nachbarn profitieren werden.