Linhart zu Iran-Atomgesprächen: Keine schnellen Durchbrüche

Außenminister Michael Linhart (ÖVP) sieht keine rasche Lösung bei den derzeit in Wien stattfindenden Atomgesprächen mit dem Iran. „Schnelle Durchbrüche wird es wohl nicht geben“, sagte Linhart heute in einer Aussendung.

Er traf sich zuvor mit den Chefverhandlern der USA und des Iran, Sonderbeauftragter Rob Malley und Vizeaußenminister Ali Bagheri Kani. Es sei gut, dass alle Seiten am Verhandlungstisch zurück sind.

„Nach den letzten Monaten der Verhandlungspause muss man jedoch mit realistischen Erwartungen in die Gespräche gehen“, so Linhart. Die Weiterentwicklung des iranischen Atomprogramms – entgegen der Vereinbarung des Abkommens – bereite Grund zur Sorge. Das Zeitfenster für eine Einigung könnte sich bald schließen.

„Realität könnte Abkommen bald überholt haben“

„Wenn es nicht gelingt, Fortschritte zu machen, könnte die Realität das Abkommen bald überholt haben“, so Linhart. Es brauche den politischen Willen aller Seiten und Entschlossenheit zur Kompromissfindung. Österreich wolle – mit Wien als Standort der Gespräche – weiterhin alle beteiligten Verhandler bestmöglich unterstützen.

Die Expertengruppe war heute mit Fragen der nuklearen Verpflichtungen Teherans beschäftigt. Zuvor stand die heikle Frage der US-Sanktionen gegenüber dem Iran auf dem Programm. Viel Arbeit sei schon gemacht, aber die schwierigsten Punkten seien noch offen, so Diplomaten. Die neue Verhandlungsrunde ist die erste diplomatische Annäherung nach fünf Monaten Pause.