Impfnachweis für Veranstaltungen in Schweden eingeführt

Das in der CoV-Krise recht freizügige Schweden hat derzeit vergleichsweise niedrige Inzidenzwerte – trotzdem hat das skandinavische Land nun einen Impfnachweis für Veranstaltungen eingeführt. Seit heute müssen Erwachsene bei öffentlichen Veranstaltungen und Zusammenkünften mit mehr als 100 Teilnehmenden in Innenräumen ein Impfzertifikat vorzeigen, wenn der Veranstalter das einfordert. Den Nachweis über die Impfung können die Menschen per Smartphone oder Papier erbringen.

Die Regel gilt zum Beispiel für Konzerte und Sportveranstaltungen, aber auch in Kinos und Theatern. Veranstalter, die die Impfnachweise ihrer Besucherinnen und Besucher nicht kontrollieren wollen, müssen alternativ verschiedene Beschränkungen wie zugewiesene Sitzplätze und einen Mindestabstand von einem Meter zwischen den Teilnehmenden umsetzen.

Über 15.000 Tote bei zehn Mio. Einwohnern

Schweden hat seit Pandemiebeginn auf einen Sonderweg mit vergleichsweise lockeren CoV-Maßnahmen gesetzt. In dem Zuge hatte das Land im Vergleich zum Rest Skandinaviens lange Zeit mit sehr hohen CoV-Zahlen zu kämpfen. Bisher sind rund 1,2 Millionen CoV-Infektionen in dem zehn Millionen Einwohner zählenden Land nachgewiesen worden. Mehr als 15.000 Menschen sind in Verbindung mit einer Erkrankung gestorben, darunter überwiegend ältere.

Jetzt finden sich die Schweden bei den Neuinfektionszahlen plötzlich ganz woanders wieder: Den jüngsten Vergleichszahlen der EU-Gesundheitsbehörde ECDC zufolge hat das Land mit einer 7-Tage-Inzidenz von knapp über 60 die niedrigste Inzidenz des gesamten Europäischen Wirtschaftsraums. Rund 79 Prozent aller Menschen über zwölf Jahre haben bisher zwei Impfdosen erhalten.