München: Blindgänger aus Weltkrieg auf Bahngleisen explodiert

Bei der Explosion einer Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg sind heute auf einer Baustelle der Deutschen Bahn (DB) in München mehrere Menschen verletzt worden. Der gesamte Bahnverkehr um den Münchner Hauptbahnhof wurde vorübergehend eingestellt. Polizei und Feuerwehr rückten zu einem Großeinsatz aus.

Experten des Kampfmittelräumdienstes wurden in die Ermittlungen einbezogen. Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) war zu Mittag am Unglücksort, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Bei Bohrungen sei eine 250 Kilogramm schwere Fliegerbombe getroffen worden, informierte Herrmann, der den Verletzten gute Genesung wünschte.

Einem der Schwerverletzten rettete eine Operation offenbar das Leben. Sein Zustand sei nach dem vierstündigen Eingriff stabil, hieß es vom Universitätsklinikum. Durch die Wucht der Detonation sei dem Mann fast ein Bein abgerissen worden. Ein interdisziplinäres Team habe das Bein rekonstruieren können, inzwischen sei es auch wieder durchblutet.

Rauchsäule zu sehen

Warum die Bombe nicht früher entdeckt wurde, ist noch unklar. Normalerweise werde bei Bauarbeiten in der Münchner Innenstadt immer genau und regelmäßig sondiert, wo Blindgänger liegen könnten.

Nach Auskunft der Polizei hatte es in der Nähe der Donnersbergerbrücke einen lauten Knall gegeben, anschließend bildete sich eine Rauchsäule.

Einsatzkräfte um Unfallort
APA/AFP/Christof Stache

Die Donnersbergerbrücke liegt unweit des Hauptbahnhofs im Zentrum Münchens auf der Stammstrecke der Münchner S-Bahn. Zahlreiche Feuerwehrwagen und rund 50 Einsatzkräfte waren an Ort und Stelle, ein Bundespolizeihubschrauber kreiste über der Gegend.