Boris Johnson weist Bericht über Lockdown-Partys zurück

Der britische Premierminister Boris Johnson hat einen Bericht über verbotene Lockdown-Partys in seinem Amtssitz in der Downing Street zurückgewiesen. „Alle Richtlinien sind von (Downing Street, Anm.) Nummer 10 befolgt worden“, sagte Johnson heute im Londoner Unterhaus auf die Frage nach einer angeblichen Weihnachtsfeier im Dezember 2020, bei der sich Dutzende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vergnügt haben sollen, während sich das Land im strikten Lockdown befand.

Der „Mirror“ berichtete neben der angeblich von Johnson geduldeten Weihnachtsfeier noch von einer weiteren Party in der Downing Street im November 2020, bei der Johnson zum Abschied eines Beraters selbst eine Rede gehalten haben soll.

Bei beiden Feiern sollen 40 bis 50 Menschen dabei gewesen sein, was unter den damaligen Beschränkungen illegal gewesen wäre. Eine vom „Mirror“ zitierte, nicht genannte Insiderquelle erzählte: „Es war ein Coronavirus-Alptraum.“

Immer wieder Vorwürfe gegen Regierungsmitglieder

Durch die gesamte Pandemie hinweg mussten sich die konservative Regierung Johnsons sowie seine Beraterinnen und Berater immer wieder den Vorwurf gefallen lassen, ihre eigens verhängten Regeln selbst nicht einzuhalten.

So war Ex-Berater Dominic Cummings bei einer unerlaubten Fahrt durchs Land erwischt worden, und Ex-Gesundheitsminister Matt Hancock verlor seinen Job, nachdem seine Lockdown-Affäre mit einer Mitarbeiterin aufgeflogen war. „Eine Regel für sie, eine andere Regel für alle anderen“ ist zum geflügelten Ausdruck im Land geworden.