Der Iran hat nach Angaben der UNO-Atomaufsichtsbehörde IAEA damit begonnen, in der unterirdischen Einrichtung Fordo Uran mit modernen Zentrifugen auf 20 Prozent anzureichern. Dabei werde Uranhexafluorid mit einem Reinheitsgrad von fünf Prozent in eine Kaskade von 166 IR-6-Maschinen eingespeist, wie die IAEA heute mitteilte.
Die UNO-Behörde erklärte im vergangenen Monat, diese Maschinen seien zwar im Einsatz, jedoch werde das angereicherte Produkt verworfen. In einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden IAEA-Bericht hieß es zudem, man werde in Fordo häufiger kontrollieren. Die Regierung in Teheran habe dem zugestimmt.
Einer früheren Reuters-Meldung zufolge setzt der Iran inzwischen zwei Kaskaden ein, um Uran auf 60 Prozent anzureichern. Für den Bau von Kernwaffen ist ein Reinheitsgrad von etwa 90 Prozent erforderlich. Im internationalen Wiener Atomabkommen von 2015 ist für den Iran eine Grenze von 3,67 Prozent festgelegt.
Verhandlungen in Wien
Die Gespräche über eine Wiederbelebung des Vertrags finden gegenwärtig in Wien statt, aus dem die USA 2018 ausgetreten sind. Der Vertrag soll dem Iran den Weg zur Atombombe erschweren. Israel ist strikt gegen die Wiederbelebung des Vertrags. Auch in den USA herrscht große Skepsis, zumal das iranische Atomprogramm weit fortgeschritten ist und Teheran kategorisch die Aufhebung aller Sanktionen fordert.