Herzoperationen müssen zunehmend verschoben werden

Wegen der Extremsituation auf den Intensivstationen müssen immer häufiger dringend nötige Herzoperationen verschoben werden, berichtete Christoph Holzinger, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Herz- und thorakale Gefäßchirurgie (ÖGHTC), gestern in einer Aussendung. Trotz des Rückgangs der Coronavirus-Neuinfektionen steigen die Belagszahlen der Intensivstationen.

In mehr und mehr Bundesländern befinde man sich auf den Intensivstationen jenseits der systemkritischen Auslastung, warnte Walter Hasibeder, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI).

Menschen mit Herzklappenerkrankungen, koronaren Herzerkrankungen und Aortenaneurysmen, die alle einen hohen Leidensdruck haben, sind von den Verschiebungen betroffen.

„Brauchen dringend nachhaltige Entlastung“

„Besonderes Augenmerk müssen wir auch auf Kinder mit angeborenen Herzfehlern und auf Personen mit Herzinsuffizienz legen, die unter schwerer Atemnot leiden und auf ein Kunstherz oder eine Transplantation warten“, sagte Holzinger.

Kürzlich war bekanntgeworden, dass die Operation eines vierjährigen Mädchens mit angeborenem Herzfehler im Linzer Kepler Uniklinikum auf Februar verschoben wurde.

ÖGHTC und ÖGARI appellieren, sich impfen zu lassen und Kontakte zu reduzieren. Bei allfälligen Öffnungsschritten und sonstigen Maßnahmen solle die Politik außerdem Umsicht walten lassen und Versorgungskapazitäten im Auge behalten.

„Wir brauchen in den Krankenhäusern dringend eine nachhaltige Entlastung der Intensivstationen, um uns endlich wieder einem Normalbetrieb mit optimaler Versorgung für alle anzunähern,“ sagte Hasibeder.