Tinder will mit 440 Mio. Dollar Rechtsstreit schlichten

Die Muttergesellschaft der Dating-App Tinder will über 440 Mio. Dollar (rund 390 Mio. Euro)
an Gründer des Dienstes zahlen, um finanzielle Streitigkeiten über die Unternehmensbewertung beizulegen.

Wie gestern bei der US-Börsenaufsicht vorgelegte Dokumente zeigten, sollen die Mitgründer Sean Rad, Justin Mateen und Jonathan Badeen sowie sieben weitere ehemalige Mitarbeiter insgesamt 441 Mio. Dollar erhalten, wenn sie alle rechtlichen Verfahren einstellen.

Vorwurf der falschen Bewertung

Die Gründer hatten 2018 gegen die Match Group, zu der Tinder gehört, und ihre damalige Muttergesellschaft InterActiveCorp (IAC) geklagt. Sie warfen den Unternehmen vor, den Wert von Aktienoptionen auf betrügerische Weise drastisch herabgesetzt zu haben.

Die Unternehmen hätten falsche Zahlen herangezogen, um Tinder 2017 auf drei Mrd. Dollar zu bewerten – obwohl Tinder in Wirklichkeit mehr als viermal so viel wert gewesen sei. Da sie Optionen auf etwa 20 Prozent der Tinder-Aktien besaßen, fühlten sich die Gründer und ihre ersten Mitarbeiter um mehrere Mrd. Dollar betrogen.

Tinder wurde 2012 gegründet und hat heute mehr als zehn Millionen zahlende Nutzer. Die 2015 an die Börse gegangene Match Group wurde 2020 vollständig von IAC abgespalten. Sie besitzt neben Tinder weitere Datingplattformen wie Hinge, Meetic und OkCupid.