NGO: „Eingekesselte“ Demonstranten in Myanmar beschossen

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat das brutale Vorgehen von Myanmars Junta gegen Putschgegner bei einer Demonstration Mitte März in Yangon als „Massaker“ bezeichnet. Sicherheitskräfte hätten Demonstranten im Ortsteil Hlaing Tharyar absichtlich eingekreist und tödliche Gewalt gegen sie angewendet, teilte die Nichtregierungsorganisation heute mit. Mindestens 65 Menschen seien ums Leben gekommen.

Das Massaker der myanmarischen Sicherheitskräfte an mehreren Dutzend Menschen sei kein außer Kontrolle geratener Versuch gewesen, Unruhen einzudämmen, sagte Manny Maung von der Menschenrechtsorganisation. Für das Leben der Sicherheitskräfte bestand nach Angaben von HRW keine Gefahr.

Augenzeugen und Videos

Demnach hatten etwa 200 mit Sturmgewehren bewaffnete Sicherheitskräfte die Protestierenden am 14. März in der größten Stadt Myanmars eingekesselt und auf sie geschossen. Die Junta habe auch auf Menschen gezielt, die Verletzten hätten helfen wollen. Die Erkenntnisse von HRW beruhten auf Gesprächen mit sechs Augenzeugen. Auch Videos der Proteste und Fotos, die in sozialen Netzwerken hochgeladen wurden, seien überprüft worden.

Myanmar versinkt seit dem Putsch am 1. Februar in Chaos und Gewalt. Das Militär unterdrückt jeden Widerstand mit brutaler Härte. Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAPP wurden rund 1.300 Menschen getötet. Mehr als 10.000 wurden festgenommen.