Der frühere Bundeskanzler und ÖVP-Obmann Sebastian Kurz tritt von allen politischen Ämtern zurück. Das gab er heute in einer von der ÖVP angekündigten Pressekonferenz bekannt. Die Tätigkeit als ÖVP-Klubobmann übernimmt wieder August Wöginger.
Beim Blick auf die vergangenen zehn Jahre seiner politischen Tätigkeit in Österreich zeigte sich Kurz „dankbar“. „Ich habe stets mein Bestes gegeben und alles versucht“, so der Ex-Bundeskanzler.
„Weder Heiliger noch Verbrecher“
Kritisch äußerte er sich zur „ständigen Beobachtung“, der er ausgesetzt gewesen sei. Er habe häufig das Gefühl gehabt, „gejagt zu werden“. „Das hat mein Team und mich aber auch zu Höchstleistungen motiviert“, sagte Kurz.
Doch in letzter Zeit sei seine Begeisterung für die Politik etwas weniger geworden. Das habe auch mit Unterstellungen, Vorwürfen und Verfahren gegen ihn zu tun gehabt. „Das hat etwas Zehrendes“, so Kurz, „das hat in mir die Flamme kleiner werden lassen.“
Und er fügte hinzu: „Ich bin weder ein Heiliger noch ein Verbrecher.“ Er freue sich auf den Tag, an dem er erklären könne, dass alle Vorwürfe gegen ihn haltlos seien. Auch die Geburt „des eigenen Kindes“ habe ihn zum Rücktritt aus allen Ämtern bewogen, so der frühere Kanzler und Ex-ÖVP-Parteiobmann.