Mahrer drängt auf Öffnung für alle Branchen

Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer macht Druck für ein Aufsperren aller Branchen. „Die Politik muss Wort halten“, sagte Mahrer heute in einer Pressekonferenz.

Zuletzt hatten Vertreter der Branchen Handel, Gastronomie und Hotellerie gefordert, wie geplant nach Ende des 20-tägigen Lockdowns am 12. Dezember wieder öffnen zu dürfen, zumindest für geimpfte und von Covid-19 genesene Menschen.

Mahrer übte harte Kritik an Bundes- und Landespolitik. Es sei „skandalös und ein Drama, dass Betriebe geschlossen haben, die nachweislich nicht zum Infektionsgeschehen beitragen“. Der Lockdown sei unsachlich, und es würden Gruppen gegeneinander ausgespielt. Er forderte ein besseres Pandemiemanagement. „Lassen wir das bitte endlich Profis machen“, sagte Mahrer und meinte damit die Sozialversicherungen.

„Demokratiepolitisch hochgefährlich“

Mahrer sagte, er wolle sich nicht ausmalen, was passiert, wenn der Lockdown über Mitte Dezember hinaus weitergeht oder die Öffnungen nur stufenweise erfolgen. Die Menschen hätten kein Verständnis mehr, es sei etwas „verrutscht“, das sei demokratiepolitisch hochgefährlich. Mahrer sagte, er vermisse eine Gesamtsicht und eine Berücksichtigung anderer Probleme infolge der Pandemie.

Die Regierung will erst nächste Woche entscheiden, wie es weitergeht. Seit der Vorwoche sinken zwar die Coronavirus-Infektionszahlen, sie liegen jedoch weiter auf hohem Niveau.

Zustimmung für Mahrer kam von anderen Wirtschaftskammer-Funktionären. Generalsekretär Karlheinz Kopf meinte, das Aufsperren seit die beste Art der Wirtschaftshilfe. Für den Tiroler Seilbahnvertreter Franz Hörl muss die Politik ihr Versprechen halten und die Betriebe aus der „Auf-und-zu-Geiselhaft“ befreien.

Kärntens Tourismus für Lockdown-Ende

Ein Ende des Lockdowns mit 12. Dezember fordert auch die Kärntner Tourismuswirtschaft in einem offenen Brief. In dem Schreiben an Bundesregierung und Nationalrat heißt es, Gäste und Reiseveranstalter könnten „gerade noch“ gehalten werden. Sollte der Lockdown verlängert werden, drohe großer wirtschaftlicher Schaden.

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Ebenso die Forderung aus Salzburg: Dort wollen Hotels und Gastronomie spätestens am 17. Dezember aufsperren – sonst drohe der Kollaps ländlicher Regionen, sagen die Betriebe. An Zuschüssen erhielten sie bisher mehr als eine halbe Milliarde Euro.

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