Zypern: Papst will 50 Geflüchtete nach Italien mitnehmen

Papst Franziskus will nach Angaben der Regierung Zyperns nach seinem Besuch auf der Mittelmeer-Insel 50 Geflüchtete mit zurück nach Italien nehmen. Der zyprische Präsident Nikos Anastasiadis dankte dem Kirchenoberhaupt bei dessen Besuch in Nikosia gestern für diese „symbolische Initiative“, die „ein starkes Signal für die Notwendigkeit und die nötige Überarbeitung der EU-Migrationspolitik“ sei. Der Vatikan hat die Angaben zunächst nicht bestätigt.

Zuvor hatte der Papst in einer Ansprache in einer maronitischen Kirche in Nikosia die Europäer zur „Einheit“ besonders in Fragen der Migration aufgerufen. Zypern verzeichnet derzeit einen starken Anstieg der Ankünfte von Flüchtlingen. Über das Mittelmeer führen einige der wichtigsten Flüchtlingsrouten für Menschen aus Afrika und Asien, die nach Europa gelangen wollen.

Papst Franziskus war zu einem zweitägigen Besuch in Zypern eingetroffen. Im Anschluss will er nach Griechenland weiterreisen. Es ist der zweite Besuch eines Papstes in Zypern, dessen Bevölkerung mehrheitlich der christlich-orthodoxen Kirche angehört. 2010 hatte der damalige Papst Benedikt XVI. den EU-Mitgliedstaat besucht.