Japan für Kameras in Zügen nach Messerattacken

Nach wiederholten Angriffen mit Messern in Zügen erwägt Japan die einheitliche Installierung von Sicherheitskameras in den Garnituren. Wie japanische Zeitungen heute berichteten, beraten Expertinnen und Experten im Auftrag des Verkehrsministeriums, Bahnbetreiber zum Einbau von Überwachungskameras in allen neuen Wagen einschließlich Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszügen zu verpflichten.

Anlass ist ein Vorfall vor Kurzem in einem Abteil der Keio-Linie in Tokio, bei dem ein junger Japaner zu Halloween Feuer gelegt und mit einem Messer mehr als ein Dutzend Menschen verletzt hatte. In dem Zug hatte es keine Überwachungskameras gegeben.

Bisher sei die Installation solcher Kameras den Betreibern überlassen gewesen, hieß es. Auch fehle es bisher an einheitlichen Standards bezüglich der Funktionsweise solcher Geräte. Das solle sich künftig ändern.

Erst im August wurden zwei Menschen in einer U-Bahn verletzt, als ein Mann Säure ins Gesicht eines anderen Mannes spritzte. Einen Tag vor der Abschlusszeremonie der Olympischen Spiele stach zudem ein Mann wahllos auf zehn Fahrgäste ein. Ungeachtet solcher Vorfälle genießt die Nummer drei der Weltwirtschaft den Ruf, eines der sichersten Länder zu sein.