EU-Diplomaten nach Atomgesprächen mit Iran enttäuscht

Der Iran hat in den neu begonnenen Atomverhandlungen aus Sicht von hochrangigen europäischen Diplomaten eine destruktive Haltung eingenommen. „Iran bricht mit fast allen schwierigen Kompromissen, die in mehreren Monaten harter Verhandlungen vereinbart worden waren“, hieß es gestern aus Kreisen der deutschen, französischen und britischen Verhandler.

Das Zeitfenster für eine diplomatische Lösung im Atomstreit werde deshalb immer kleiner, warnten sie. Nach fünftägigen Gesprächen in Wien kehrten die Delegationen in ihre Hauptstädte zurück, um nächste Woche wieder zusammenzukommen.

Bei den Verhandlungen geht es darum, das iranische Atomprogramm wieder einzuschränken und US-Sanktionen gegen die Islamische Republik aufzuheben. Damit soll das Atomabkommen von 2015 gerettet werden, das die Entwicklung von Nuklearwaffen im Iran verhindern soll.

Als die Gespräche im Juni für fünf Monate auf Eis gelegt wurden, waren schon einige Elemente einer möglichen Einigung ausgearbeitet worden. „Nach gründlicher und sorgfältiger Prüfung sind wir enttäuscht und besorgt über die vom Iran vorgeschlagenen Änderungen am Text, der über die letzten sechs Runden der Wiener Gespräche ausgehandelt wurde“, sagten die europäischen Diplomaten.