Schussattacke an US-Schule: Eltern von 15-Jährigem angeklagt

Nach der Schusswaffenattacke mit vier Toten an einer Schule im US-Bundesstaat Michigan sind auch die Eltern des 15-jährigen Angreifers angeklagt worden. Die Polizei fahndet nun nach dem Paar, das laut Anwälten „zu ihrer Sicherheit“ die Stadt verlassen habe und zur Anklageverlesung zurückkehren würde.

Die Justiz wirft den Eltern fahrlässige Tötung in vier Fällen vor, wie Staatsanwältin Karen McDonald gestern sagte. Der Vater hatte die Tatwaffe, eine halbautomatische Pistole, vier Tage vor der Attacke gemeinsam mit seinem Sohn gekauft.

Waffe als „Weihnachtsgeschkenk“

Die Mutter des Teenagers soll die Waffe auf Onlineplattformen als „Weihnachtsgeschenk“ für ihren Sohn bezeichnet haben, wie die Staatsanwältin des Landkreises Oakland County weiter sagte. Beide sollen nach einem Vorfall kurz vor der Tat, bei dem sie wegen Zeichnungen ihres Sohnes mit Gewaltfantasien zur Schule gerufen worden waren, nicht überprüft haben, ob der Teenager die Waffe bei sich hatte.

„Mit diesen Anklagepunkten sollen jene zur Verantwortung gezogen werden, die zu dieser Tragödie beigetragen haben, und es soll eine Botschaft an Waffenbesitzer ausgesandt werden, dass sie eine Verantwortung haben“, sagte Staatsanwältin McDonald.

Vier Mitschüler tot, sieben weitere verletzt

Der 15-Jährige hatte an seiner Schule in der nördlich von Detroit gelegenen Kleinstadt Oxford am Dienstag das Feuer eröffnet. Er tötete dabei vier Mitschüler im Alter zwischen 14 und 17 Jahren und verletzte sieben weitere Menschen. Er ließ sich nach der Tat widerstandslos festnehmen und wurde in der Folge unter anderem wegen vierfachen Mordes und Terrorismus angeklagt. Dem Teenager soll nach dem Erwachsenenstrafrecht der Prozess gemacht werden. Ihm droht lebenslange Haft.