Macron: Europäische Vertretung in Kabul geplant

Frankreich arbeitet Präsident Emmanuel Macron zufolge mit anderen europäischen Staaten an der Eröffnung einer gemeinsamen diplomatischen Vertretung in Afghanistan. Das solle den Ländern eine baldige Rückkehr ihrer Botschafter nach dem Abzug im Zuge der Machtübernahme der radikalislamischen Taliban im August ermöglichen, sagte Macron heute bei einem Besuch in Katars Hauptstadt Doha.

Die Eröffnung der Vertretung sei so schnell wie möglich geplant, habe aber nichts mit einer politischen Anerkennung der Taliban-Regierung zu tun, betonte Macron. Auch seien Sicherheitsfragen noch zu klären. Um welche anderen europäischen Länder es sich bei den Plänen handelt, blieb noch unklar. Auch die Europäische Union hatte kürzlich angekündigt, womöglich bald eine diplomatische Vertretung in der afghanischen Hauptstadt Kabul zu eröffnen, ohne damit eine Anerkennung der Taliban-Regierung zu verbinden.

Vor Macrons Erklärung hatte Frankreich mit Hilfe Katars mehr als 300 weitere Menschen mit einem erneuten Evakuierungsflug aus Afghanistan gebracht. Darunter seien 258 Afghanen, die etwa als Journalisten und als zivile Helfer der französischen Streitkräfte gearbeitet hätten, sowie elf Franzosen und rund 60 Niederländer sowie dazugehörige Personen, wie das Außenministerium mitteilte.