Iran: Explosion am Himmel über Natans

Die Bevölkerung einer Stadt in der Nähe der iranischen Atomanlage Natans ist am Abend von einer Explosion am Himmel aufgeschreckt worden. Einwohnerinnen und Einwohner der 20 Kilometer von der Atomanlage Natans entfernten Stadt Badrud berichteten nach Angaben der staatlichen Nachrichtenagentur Irna von einem lauten Knall und einem Aufleuchten am Himmel.

Wenig später gab das iranische Militär Entwarnung und betonte, es habe sich um einen Test des eigenen Raketenabwehrsystems gehandelt.

Der Iran wies damit Spekulationen in Sozialen Netzwerken über eine Explosion in der Atomanlage Natans zurück. In Natans werden neue iranische Zentrifugen zur Urananreicherung hergestellt. Die Anlage war mehrfach Ort von Angriffen, die Israel zugeschrieben wurden. Israel will eine atomare Bewaffnung des Irans verhindern.

USA: Iran hat nicht „ernsthaft“ verhandelt

Unterdessen kritisierten dei USA das iranische Verhalten in den neu begonnenen Atomverhandlungen in Wien. Ein ranghoher Vertreter der US-Regierung erklärte, der Iran habe Forderungen gestellt, die weit über den Gegenstand der Verhandlungen hinausgingen und keine „ernsthaften“ Bemühungen erkennen lassen, sich wieder an die Auflagen des Atomabkommens zu halten.

USA warnen vor Spiel auf Zeit

Die USA würden keine Situation akzeptieren, in der Teheran sein Atomprogramm weiter ausbaue und die Verhandlungen nur nutze, um Zeit zu gewinnen, warnte der US-Diplomat. Der Iran müsse „Ernsthaftigkeit zeigen“, an den Verhandlungstisch zurückkehren und sich in Kürze wieder an die Auflagen des Atomabkommens halten, forderte er. Die USA seien weiterhin bereit, zu ihren Verpflichtungen zurückzukehren und Sanktionen aufzuheben, die dem Abkommen widersprächen.

Auch europäische Diplomaten hatten sich nach fünftägigen Gesprächen enttäuscht gezeigt und Teheran eine destruktive Haltung vorgeworfen. „Iran bricht mit fast allen schwierigen Kompromissen, die in mehreren Monaten harter Verhandlungen vereinbart worden waren“, hieß es aus Kreisen der deutschen, französischen und britischen Verhandler. Das Zeitfenster für eine diplomatische Lösung werde deshalb immer kleiner.