Umweltschützer in Serbien blockierten Verkehr

Tausende Umweltschützer haben gestern in ganz Serbien zum zweiten Mal in Folge Brücken, Autobahnen und Straßen blockiert. Die Teilnehmer legten den Verkehr auf der Belgrader Stadtautobahn, auf der wichtigsten Donaubrücke im nordserbischen Novi Sad sowie an zentralen Stellen von 52 weiteren Städten des Landes lahm.

Die Umweltschützer protestierten gegen neue Gesetze, die Volksabstimmungen und Enteignungen regeln und ihrer Ansicht nach große Investoren begünstigen. Sie forderten die bedingungslose Rücknahme dieser Gesetze und kündigten weitere Straßenblockaden an. Bereits vor einer Woche hatte es Aktionen von Umweltschützern gegeben.

Protest auch gegen Lithiumabbau

Der Protest richtete sich auch gegen den geplanten Abbau von Lithium im westserbischen Loznica durch einen australischen Bergbaukonzern. Die landesweiten Aktionen dauerten zwei Stunden. Dazu aufgerufen hatte die Organisation Kreni promeni (dt.: Den Wandel beginnen).

Die Demonstrationen verliefen weitgehend ohne Zwischenfälle. Lediglich in Novi Sad griffen schwarz gekleidete und maskierte Fußballultras die Kundgebung mit Steinen an. Außerdem misshandelten sie eine Gruppe von Studenten. Fußballultras werden in Serbien häufig vom Geheimdienst gelenkt.