Afghanistan: Massenexekutionen alarmieren Westen

Die USA und weitere Staaten haben sich besorgt über Berichte von Menschenrechtsorganisationen über Massenhinrichtungen von ehemaligen afghanischen Sicherheitskräften durch die Taliban gezeigt. „Wir sind zutiefst besorgt über die von Human Rights Watch und anderen dokumentierten Berichte“, hieß es in einer Erklärung der USA, der EU, Australiens, Großbritanniens, Japans und weiterer Verbündeter. Demzufolge wurden auch Fälle von Verschwindenlassen dokumentiert.

„Schwere Menschenrechtsverletzungen“

Die Unterzeichnerstaaten der Erklärung warfen den Islamisten vor, ihr Handeln stehe im „Widerspruch“ zu der Zusage einer Amnestie für ehemalige Sicherheitskräfte. Es handle sich um „schwere Menschenrechtsverletzungen“.

Zu Beginn der Woche hatte die Organisation Human Rights Watch einen Bericht veröffentlicht, der die Hinrichtung bzw. das gewaltsame Verschwindenlassen von 47 ehemaligen Mitgliedern der afghanischen Sicherheitskräfte (ANSF) und weiteren Sicherheitsbeamten dokumentierte, die sich den Islamisten ergeben hatten bzw. von ihnen festgenommen worden waren.

Zwei Tage nach ihrem Einmarsch in der afghanischen Hauptstadt Kabul im August und ihrer Machtübernahme im Land hatten die radikalislamischen Taliban eine allgemeine Amnestie verkündet. „Jeder“ sei begnadigt, sagte Taliban-Sprecher Zabihullah Mujahid damals bei einer Pressekonferenz in Kabul.