Venezuela: Protest gegen Wahlwiederholung in „Chavez-Staat“

Anhänger und Anhängerinnen der venezolanischen Opposition haben in dem bei der Regionalwahl hart umkämpften Teilstaat Barinas gegen die angeordnete Wahlwiederholung demonstriert. „Der heutige Tag in Barinas zeigt die Stärke der Mehrheit, die zum Kampf entschlossen ist, aber er erfordert auch ein Nachdenken der Führung“, twitterte Oppositionsführer Juan Guaido gestern (Ortszeit). Das Höchstgericht Venezuelas hatte am Montag angeordnet, die Wahl in Barinas am 9. Jänner zu wiederholen.

Dort wurde der ehemalige, linke Staatschef Hugo Chavez geboren. Hochrechnungen nach der Regionalwahl am 21. November hatten einen knappen Sieg für Freddy Superlano vom Oppositionsbündnis MUD gegen den Bruder des Ex-Präsidenten, Argenis Chavez, von den Sozialisten ergeben. Superlano sei angetreten, obwohl er nicht berechtigt gewesen sei, teilte das Gericht nun mit. Als neue MUD-Kandidatin kündigte die Partei schließlich Superlanos Frau Aurora Silva an.

Hunderte Demonstranten der Opposition in Barinas, Venezuela
AP/Ariana Cubillos

Venezuela steckt in einer tiefen politischen und wirtschaftlichen Krise. Die Regionalwahl wurde nach Einschätzung der Europäischen Union unter besseren Bedingungen abgehalten als frühere Wahlen in dem südamerikanischen Land. Dennoch stellte die Wahlbeobachtungsmission „strukturelle Defizite“ fest.