Myanmar: Militärfahrzeug rast in Demonstrationszug

Bei Protesten gegen die Militärjunta in Myanmar sind Soldaten mit einem Auto in einen Demonstrationszug gerast und haben mindestens drei Menschen verletzt. Das Militärfahrzeug sei heute mit hoher Geschwindigkeit in die Menschenmenge gefahren, um die friedliche Kundgebung in der Stadt Yangon aufzulösen, sagte ein Journalist, der an Ort und Stelle war. Mehrere Menschen seien angefahren und verletzt worden. Die Soldaten seien dann aus dem Fahrzeug gestiegen und hätten um sich geschossen.

Ein Demonstrant wurde nach Angaben eines anderen Augenzeugen offenbar schwer verletzt und zusammen mit zwei anderen Verletzten, darunter ein Journalist aus Myanmar, in einem Rettungswagen abtransportiert. Ein 26-jähriger Anrainer sagte, die Soldaten hätten auch Protestierende geschlagen, die von dem Fahrzeug umgefahren worden seien. „Die Soldaten richteten dann ihre Waffen auf uns und forderten alle Umstehenden auf zu gehen, also mussten wir gehen“, berichtete der Anrainer.

In Myanmar hatte das Militär im Februar die Macht an sich gerissen. Seit dem Putsch wurden in dem südostasiatischen Land nach Angaben von Beobachterinnen und Beobachtern mehr als 1.300 Menschen von Sicherheitskräften getötet, vor allem bei der gewaltsamen Auflösung von Protesten.