Laut einer Studie der Universität Peking hat die chinesische Wetterbehörde das Wetter im Vorfeld einer großen politischen Feierlichkeit zum hundertjährigen Bestehen der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) in diesem Jahr erfolgreich verändert.
Zehntausende Menschen nahmen am 1. Juli bei klarem Himmel an der Feier auf dem Tiananmen-Platz in Peking teil. Dabei war Regen angesagt. Aus diesem Grund fand laut chinesischen Angaben Stunden zuvor eine „Wolkenimpfung“ statt, was zu Niederschlag geführt habe. Die Folge seien der gewünschte blaue Himmel und kurzfristig weniger Luftverschmutzung während der Feier gewesen.
Die chinesische Regierung ist begeisterte Befürworterin dieser Technologie und gibt seit den Olympischen Spielen 2008 Milliarden für Bemühungen aus, das Wetter zu manipulieren, um die Landwirtschaft zu schützen und das Wetter für wichtige Ereignisse genehm zu machen.
Manipulation des Wetters umstritten
Bei der „Wolkenimpfung“ (engl.: Cloud Seeding) handelt es sich um eine Technik zur Wetterbeeinflussung, bei der den Wolken Chemikalien wie kleine Silberiodidpartikel zugesetzt werden, wodurch sich Wassertröpfchen um sie herum ansammeln und die Wahrscheinlichkeit von Niederschlägen erhöht wird.
Es gibt mehr und mehr wissenschaftliche Belege für den Erfolg der Technologie, aber auch Debatten darüber, ob die Manipulation des Wetters in einem Gebiet die Wettersysteme in anderen Gegenden stören könnte. Kritikerinnen und Kritiker sehen die tatsächliche Wirkung skeptisch. Sie meinen, die „Impfung“ behandle höchstens Symptome, aber keine Ursachen. Die Folgen für die Umwelt sind unklar.
Hierzulande wird die Technologie übrigens in der Hagelabwehr schon seit Jahrzehnten angewendet, wodurch Landwirtschaft und Bevölkerung vor Schäden bewahrt werden sollen. Die dabei am häufigsten angewandte Methode ist das Einbringen eines Silberiodid-Aceton-Gemischs in die Wolken mittels Hagelflieger und Hagelraketen.