USA: Diplomatischer Boykott von Olympia in Peking

Die USA haben wegen der Menschenrechtsverletzungen in China einen diplomatischen Boykott der Olympischen Winterspiele in Peking verkündet. Zu den Spielen im Februar werden keine Regierungsvertreterinnen und -vertreter entsendet, wie das Weiße Haus gestern mitteilte. US-Athletinnen und -Athleten dürfen aber weiterhin teilnehmen.

China begehe einen „Völkermord und Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ in der Provinz Xinjiang und auch andere Menschenrechtsverletzungen, erklärte die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jen Psaki. „Die Athleten des Teams USA haben unsere volle Unterstützung. Wir werden zu 100 Prozent hinter ihnen stehen und sie von zu Hause aus anfeuern.“

Die Unterdrückung der muslimischen Minderheit der Uiguren in Xinjiang sorgt seit Jahren für diplomatische Spannungen mit Peking. Auch das Thema Taiwan hatte die Beziehungen zwischen Washington und Peking zuletzt stark belastet.

Nach Angaben von Menschenrechtsorganisationen und Forschern sind in Xinjiang mehr als eine Million Uiguren und andere Muslime in Hunderten Haftlagern eingesperrt. Sie werden dort nach Angaben der Aktivisten zur Aufgabe ihrer Religion, Kultur und Sprache gezwungen und teilweise auch misshandelt. Exil-Uiguren werfen Peking auch Morde, Verschleppungen, Folter und Zwangssterilisationen in der Region vor.