Ermittlungen nach Gewalt bei Zemmours Wahlkampfauftakt

Nach dem von mehreren gewaltsamen Zwischenfällen überschatteten Wahlkampfauftakt des Rechtsaußen-Kandidaten Eric Zemmour in Frankreich hat die Staatsanwaltschaft in zwei Fällen Ermittlungen aufgenommen. Dabei geht es um Gewaltakte von Zemmours Anhängern gegen Mitglieder einer Anti-Rassismus-Organisation und einen Angriff auf Zemmour selbst, wie die Behörde gestern mitteilte. Auch Journalisten wurden bei der Veranstaltung am Wochenende angegriffen.

Auf Videos war zu sehen, wie eine Protestaktion der Organisation SOS Racisme in eine Schlägerei mündete. Zemmour selbst war von einem Mann am Handgelenk verletzt worden, als er zur Bühne ging. Der Mann hatte sich auf ihn gestürzt, wurde dann von Sicherheitsleuten festgehalten und kam in Polizeigewahrsam.

Zemmour hatte sich in einem Messezentrum im Pariser Vorort Villepinte von mehreren tausend Anhängern feiern lassen. Es war sein erster öffentlicher Auftritt, seitdem er per Videobotschaft seine Präsidentschaftskandidatur erklärt hatte. Der Publizist vertritt teils extrem migrationsfeindliche und nationalistische Positionen und wurde deshalb bereits zweimal wegen Volksverhetzung rechtskräftig verurteilt.