100 Millionen Kinder in Armut abgerutscht

Die CoV-Pandemie hat nach einer Studie des UNO-Kinderhilfswerks (UNICEF) weltweit zusätzlich 100 Millionen Kinder in Armut gestürzt.

Eine solche Krise habe es in den 75 Jahren seit Bestehen von UNICEF noch nicht gegeben. „Während die Zahl der Kinder, die hungern, nicht in die Schule gehen, missbraucht werden, in Armut leben oder zwangsverheiratet werden, steigt, sinkt die Zahl der Kinder, die Zugang zu medizinischer Versorgung, Impfstoffen, ausreichender Nahrung und wichtigen Dienstleistungen haben“, teilte UNICEF-Chefin Henrietta Fore heute mit.

Es werde im besten Fall sieben, acht Jahre dauern, bis die Rückschläge in vielen Bereichen wieder wettgemacht seien.

Anstieg bei Kinderarbeit und Zwangsehen

Zeitweise seien wegen Lockdowns 1,6 Milliarden Kinder nicht in die Schule gegangen. Fast 80 Prozent des Präsenzunterrichts seien im vergangenen Jahr ausgefallen. Schätzungen zufolge müssten 160 Millionen Minderjährige arbeiten, ein Anstieg von 8,4 Millionen innerhalb von vier Jahren.

Bis Ende 2022 bestehe die Gefahr, dass weitere neun Millionen Minderjährige in die Kinderarbeit gerieten, weil sie zum Lebensuntererhalt ihrer Familien beitragen müssen. Bis 2030 könnten wegen der Armut ihrer Familien zusätzlich zehn Millionen Mädchen früh verheiratet werden.

Schon vor der Pandemie hatte eine Milliarde Kinder weltweit nicht ausreichend Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, Unterkünften, Ernährung, sanitären Einrichtungen und sauberem Wasser gehabt.