Robbie Shakespeare von Sly and Robbie gestorben

Der einflussreiche jamaikanische Reggae-Musiker Robbie Shakespeare – gemeinsam mit Schlagzeuger Sly Dunbar bildete er das Duo Sly and Robbie – ist im Alter von 68 Jahren in Florida gestorben. Dort wurde er kürzlich wegen einer Nierenoperation im Krankenhaus behandelt.

Der Bassist und Musikproduzent revolutionierte gemeinsam mit Dunbar den Sound der Reggae-, Dub- und Dancehall-Musik und arbeitete mit zahlreichen internationalen Stars zusammen.

Robert Shakespeare beim Montreux Jazz Festival 2009
APA/AFP/Fabrice Coffrini

Würdigung aus der Politik

Die jamaikanische Kulturministerin Olivia Grange gab seinen Tod bekannt und bezeichnete Shakespeare als einen der großen Musiker des Landes. „Sly und Robbie haben das Bassspiel und das Schlagzeugspiel auf das höchste Niveau gebracht, als sie für sich selbst als Gruppe und für viele andere Künstler im In- und Ausland Musik machten“, sagte sie in einer Erklärung. Der jamaikanische Premierminister Andrew Holness schrieb auf Twitter: „Wenn es um den Reggae-Bass geht, kommt niemand auch nur annähernd an den Einfluss von Robbie Shakespeare heran.“

Durchbruch in den 1970ern

Shakespeare wurde 1953 in Jamaikas Hauptstadt Kingston geboren und lernte unter der Anleitung von Aston Barrett von The Wailers, Bass zu spielen. Mitte der 1970er Jahre fand er sich mit Schlagzeuger Dunbar zusammen, sie spielten gemeinsam in der Reggae-Band Black Uhuru.

Der Durchbruch gelang ihnen 1976 mit dem Bandprojekt Mighty Diamonds und dem Album „Right Time“. Für das Duo Chaka Demus & Pliers produzierten sie die Hits „Bam Bam“ und „Murder She Wrote“. Die Mischung aus Rap und Soulgesang sollte zur Blaupause für unzählige Hits anderer Künstler werden.

Zusammenarbeit mit vielen Stars

Spätestens ab 2000 arbeitete das Duo als Produzenten für Stars wie Madonna, Bob Dylan, No Doubt, Peter Tosh, Rolling Stones und Grace Jones. Sly & Robbie produzierten auch Musik für Film- und Seriensoundtracks, darunter „Buffy the Vampire Slayer“ und „Poetic Justice“.

Shakespeare wurde für 13 Grammy Awards nominiert und gewann zwei – 1984 für die beste Reggae-Aufnahme für „Anthem“ und 1998 für das beste Reggae-Album für „Friends“. Vergangenes Jahr setzte das Magazin „Rolling Stone“ Shakespeare auf Platz 17 seiner Liste der 50 größten Bassisten aller Zeiten: „Kein anderer Musiker hat in der Post-Marley-Ära den Sound von Jamaika so sehr geprägt und in die Welt getragen.“