Berlins neuer Flughafen braucht weitere Geldspritzen

Die Gesellschafter des Verlust schreibenden Berliner Hauptstadtflughafens wollen ihr finanzielles Engagement für den BER untermauern. Brandenburgs Finanzministerin Katrin Lange signalisierte heute, Berlin, Brandenburg und der Bund ließen den Flughafenbetreiber FBB nicht im Regen stehen.

Die Gesellschafter wollten morgen eine Absichtserklärung mit Haushaltsvorbehalt abgeben, sagte die SPD-Politikerin vor einem Ausschuss des Landtags in Potsdam.

Warten auf grünes Licht aus Brüssel

Hintergrund sind Gespräche mit der EU-Kommission, die Finanzhilfen der öffentlichen Hand für den Flughafen über insgesamt 2,4 Mrd. Euro genehmigen muss. Lange hat noch kein Anzeichen dafür, wann Brüssel grünes Licht geben könnte. Eigner und FBB hoffen noch auf eine Lösung in diesem Jahr.

Von den Eignern beauftragte externe Gutachter erläuterten vor dem Ausschuss, dass die geplante Teilentschuldung der FBB durch die Gesellschafter wirtschaftlich vorteilhaft sei. Der Flughafen rechnet für 2021 mit einem operativen Minus (Ebitda) von 48 Millionen Euro und einem Konzernverlust von rund 350 Millionen Euro.

Für nächstes Jahr dürfte es einen operativen Gewinn von rund 15 Mio. Euro geben, sagte Airportchefin Aletta von Massenbach vor dem Gremium. Unter dem Strich werde aber wohl ein Verlust von rund 309 Mio. Euro stehen. Die Finanzlage des Airports ist seit Jahren schwierig, denn die FBB ist auch wegen der Verzögerungen beim Bau mit rund 4,5 Mrd. Euro verschuldet, was zu hohen Zinszahlungen führt. Berlin und Brandenburg sind mit je 37 Prozent an der FBB beteiligt, 26 Prozent liegen beim deutschen Bund.