Kongressmitarbeiter mit Waffe auf US-Kapitol-Gelände

Ein Vorfall auf dem Gelände des US-Kapitols hat erneute Sicherheitsmängel offenbart: Ein Kongressmitarbeiter konnte sich mehrere Minuten lang unbehelligt mit einer Waffe auf dem Gelände bewegen, bevor er festgenommen wurde, wie die Kapitol-Polizei heute mitteilte. Der Vorfall ereignete sich nur wenige Stunden vor dem Besuch von Präsident Joe Biden im Kapitol anlässlich einer Gedenkfeier für den verstorbenen Senator Bob Dole.

Sicherheitsbeamte hatten den Angaben zufolge die Handfeuerwaffe in der Tasche des 57-Jährigen auf Röntgenscans an der Sicherheitsschleuse entdeckt, nachdem der Mann durchgelaufen war. Der Mann sei vier Minuten später aufgespürt und festgenommen worden.

Fünf Tote am 6. Jänner

Der Mann gab an, er habe die Waffe in seiner Tasche vergessen. Die Kapitol-Polizei leitete eine Untersuchung zur Frage ein, warum der Mann nicht direkt an der Sicherheitsschleuse festgenommen wurde. Der Vorfall dürfte die Debatte über mögliche Sicherheitsmängel im US-Kapitol neu anheizen.

Am 6. Jänner hatten radikale Anhängerinnen und Anhänger des früheren Präsidenten Donald Trump das Kapitol gestürmt, als dort der Sieg von Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl vom 3. November 2020 zertifiziert werden sollte. Im Zuge der Unruhen an diesem Tag in Washington kamen fünf Menschen ums Leben, unter ihnen ein Polizist. Die Sicherheitskräfte waren vom Ausmaß der Gewalt vollkommen überrascht worden und mussten sich in der Folge vorwerfen lassen, schlecht vorbereitet gewesen zu sein.