Nicaragua bricht zugunsten Chinas mit Taiwan

Nicaragua hat die diplomatischen Beziehungen zu Taiwan abgebrochen und erkennt nun nur die Volksrepublik China an. Außenminister Denis Moncada sagte gestern (Ortszeit): „Die Volksrepublik China ist die einzige legitime Regierung, die ganz China vertritt, und Taiwan ist ein unveräußerlicher Teil des chinesischen Territoriums.“ Nach jahrzehntelangem Druck aus Peking erkennen somit nur noch 14 Länder Taiwan offiziell als Staat an.

Taiwan reagierte „bestürzt“ auf den Schritt. Man sei immer ein „treuer und verlässlicher Freund Nicaraguas“ gewesen, teilte das Außenministerium in Taipeh mit. „Wir bedauern, dass die Regierung von Präsident Daniel Ortega die lange Freundschaft zwischen den Völkern Taiwans und Nicaraguas ignoriert.“

Litauen ließ Vertretung eröffnen

Die Erklärung Nicaraguas folgt der Linie Pekings, wonach die Insel Taiwan eine abtrünnige Provinz ist. China strebt die Wiedervereinigung mit dem Festland an, notfalls mit Gewalt. Gleichzeitig bemüht sich Peking darum, Taiwan international zu isolieren.

In Lateinamerika hatte China damit zuletzt einigen Erfolg: Panama, El Salvador und die Dominikanische Republik wechselten in den vergangenen Jahren die Seiten.

Anders ist die Situation in Osteuropa: Als EU-Mitglied Litauen beispielsweise kürzlich die Eröffnung einer taiwanischen diplomatischen Vertretung unter dem Namen „Taiwan“ erlaubte, verhängte Peking Importverbote und stufte die diplomatischen Beziehungen zu dem Land herunter.