US-Schauspieler Smollett für fingierten Überfall verurteilt

Der US-Schauspieler Jussie Smollett hat einen angeblichen rassistischen Angriff auf ihn laut Urteil eines Geschworenengerichts nur vorgetäuscht.

Die Sprecherin des zuständigen Bezirksgerichts in Chicago sagte, die Geschworenen hätten den 39-Jährigen nun wegen „ordnungswidrigen Verhaltens für schuldig befunden“. Das Strafmaß wird zu einem späteren Zeitpunkt verkündet.

Smollett hatte im Prozess den Vorwurf zurückgewiesen, mit seinen mutmaßlichen Komplizen den Angriff vorher besprochen zu haben.

Die Geschworenen sahen es dennoch für erwiesen an, dass der Star aus der Fernsehserie „Empire“ einen angeblich rassistisch und schwulenfeindlich motivierten Angriff auf ihn gestellt und die Polizei belogen hat. Ihm drohen bis zu drei Jahre Haft. Der Fall voller Wendungen hatte in den USA und international für Aufsehen gesorgt.

Indizien aus Kameras und Handydaten

Smollett hatte im Jänner 2019 berichtet, er sei nachts in Chicago auf offener Straße von zwei Maskierten angegriffen und beleidigt worden. Die Angreifer hätten ihm etwa einen Strick um den Hals gelegt.

Die angebliche Attacke sorgte zunächst für Entsetzen, doch schon rasch wurden Zweifel an Smolletts Darstellung laut. Nach Überzeugung der Polizei soll der Schauspieler sich selbst einen Drohbrief geschickt und anschließend zwei Bekannte mit dem vorgetäuschten Angriff beauftragt haben.

Von seiner Opferrolle soll er sich berufliche Vorteile erhofft haben. Die Ermittler stützten ihre Angaben auf Aufnahmen von Sicherheitskameras und auf Handydaten Smolletts und seiner angeblichen Angreifer.